Die Stiftung RBS Historic und der Bahnhistorische Verein Solothurn – Bern (BVSB)
Am 14. Mai 2025 wurde die Stiftung RBS Historic gegründet, ein Meilenstein für den Erhalt des historischen Erbes der Meterspurbahnen rund um Bern.
Was bezweckt die Stiftung RBS Historic?
Die Stiftung RBS Historic bezweckt den Erhalt und die Vermittlung des historischen Erbes des RBS und seiner Vorgängerbahnen. Dies bedeutet konkret, die historischen Fahrzeuge, gesammelte Gegenstände, Archivalien und immaterielles Kulturgut wie Geschichte(n) zu erhalten und dem Publikum zugänglich zu machen. Dazu dienen etwa Extrafahrten, Ausstellungen, Veranstaltungen, Webseiten, Publikationen oder gar die Führung eines Museums.
Warum eine Stiftung RBS Historic?
Die SBB, die BLS, die Appenzeller Bahnen, die Zentralbahn, Bernmobil haben ebenso Stiftungen für den Erhalt des historischen Erbes gegründet. Die drei Hauptgründe sind immer dieselben:
- Schaffen einer dauerhaften Struktur zur Erhaltung des historischen Erbes. Ist diese nicht vorhanden, ist das historische Erbe dem mehr oder weniger ausgeprägten und veränderlichen Wohlwollen der Entscheidungsträger der Bahn ausgeliefert.
- Schaffen von finanzieller Transparenz. Mit der Auslagerung des historischen Erbes in eine Stiftung sind sämtliche Kosten und Erträge im Zusammenhang mit diesem bei der Stiftung angesiedelt. Für Leistungen der Bahn bezahlt die Stiftung marktübliche Ansätze. Im Gegenzug gewährt die Bahn der Stiftung einen jährlichen, im Budget ausgewiesenen Beitrag an die laufenden Kosten. Somit sind die Kosten für den Erhalt des historischen Erbes nicht mehr in den Tiefen der Buchhaltung versteckt, sondern offen ausgewiesen. Dies ist eine immer wichtiger werdende Anforderung der Besteller (Kantone und Bund), die die Kosten des Regionalverkehrs tragen.
- Erleichterung des Fundraisings: Unter dem Schirm einer Stiftung lässt sich am besten Geld für Restaurierungsprojekte und dergleichen Sammeln. Stiftungen geniessen eine höhere Wertschätzung als kleine Vereine, die ebenso schnell aufgelöst wie gegründet werden können. Insbesondere bei der Beschaffung von Geldmitteln aus Lotteriefonds ist dieser Aspekt besonders wichtig.
Wie geht die Stiftung RBS Historic konkret vor?
Die Stiftung wird in einer ersten Phase einen Überblick herstellen und Konzepte für die nächsten Jahre ausarbeiten. Auf dieser Basis kann sie Projekte aufsetzen, z.B. für die Restaurierung von Fahrzeugen, für Ausstellungen etc. Parallel dazu führt die Stiftung Veranstaltungen wie Extrafahrten durch, um mit dem Publikum in Kontakt zu treten und bekannt zu werden. Für das weitere Vorgehen sind drei Faktoren entscheidend:
- Die finanziellen Ressourcen, bestehend aus dem Jahresbeitrag des RBS und gesammelten Spenden.
- Die materiellen Rahmenbedingungen, wie z.B. die verfügbaren Plätze in Depots des RBS, der Fahrplan und der Einfluss der laufenden Projekte des RBS, wie z.B. der Umbau des Bahnhofs Solothurn oder der Neubau eines Depots in Bätterkinden.
- Die verfügbaren personellen Ressourcen. Ohne personelle Ressourcen geht nichts, und diese sollten das Budget der Stiftung nicht allzu sehr strapazieren. Deshalb ist Freiwilligenarbeit der Schlüssel zum Erfolg.
Warum braucht es zusätzlich zur Stiftung RBS Historic den Bahnhistorischen Verein Solothurn – Bern (BVSB)?
Eine Stiftung besteht im Wesentlichen aus ihrem Kapital, den ihr gehörenden Sachwerten, der Geschäftsführung und dem Stiftungsrat. Es ist nicht möglich, Mitglied einer Stiftung zu sein. Da die Freiwilligenarbeit für den Erfolg der Stiftung von zentraler Bedeutung ist, stellt der BVSB den Zusammenhang zwischen den Freiwilligen und der Stiftung her. Die Freiwilligen sind unter dem Dach des BVSB organisiert, der eng mit dem Stiftungsrat und der Geschäftsführung zusammenarbeitet. Der BVSB führt auch Veranstaltungen für seine Mitglieder durch, um den Zusammenhalt zu stärken.